Die Geschichte Polens Band, 4
Im vierten Band seiner „Geschichte Polens” führt der renommierte Historiker und Universitätsprofessor Andrzej Nowak den Leser durch den Zeitraum von 1468-1572, den er als „schwieriges Goldenes Jahrhundert“ bezeichnet. In seiner Erzählung erreicht er jene Epoche, die in der polnischen Geschichte allgemein als die herrlichste und imposanteste angesehen wird. Die heimische Dynastie der Jagiellonen genießt europaweites Ansehen und herrscht nicht nur über Krakau und Vilnius, sondern auch Prag und Buda. Der polnisch-litauische Staat, die adelsdemokratische Rzeczpospolita, wird immer stärker und ihre Bürger erfreuen sich an zahlreichen Privilegien und dem stets wachsenden Wohlstand.
In der Tat war die Entwicklung Polens zu dieser Zeit mannigfaltig. Die Kriegskunst begann sich zu verändern und es schlug die Geburtsstunde der Husaren, einer berittenen Einheit, die fast zwei Jahrhunderte lang unbesiegt bleiben sollte. Die Krakauer Universität erlebt ihre Blütezeit und schenkte der Welt einen ihrer berühmtesten Absolventen – den polnischen Astronomen Nikolaus Kopernikus. Auch die Städte des Königreichs wuchsen dank des stabilen Handels und des relativen Friedens immer weiter und wurden durch die spezifische Form der polnischen Renaissance geziert, deren Denkmäler vielerorts noch heute bestaunt werden können.
Politisch gesehen erreichten die Bürger der polnisch-litauischen Rzeczpospolita immer größere Freiheiten, wie beispielsweise in der 1505 verabschiedeten Verfassung Nihil Novi, einem einzigartigen Dokument, in dem der König selbst seine Macht beschränkte, um gemeinsam mit seinen Bürgern – nicht Untertanen – über die Zukunft des Staats zu entscheiden. Die Preußische Huldigung, die der polnische König 1525 entgegennahm, beendete die Existenz des Deutschen Ordens. Vor allem aber feierten Polen und Litauen 1569 dank der Union von Lublin die reale Vereinigung ihrer beiden Länder zu einem Staat und schufen somit ein politisches Projekt, das seiner Zeit weit voraus war.
Gebundene Ausgabe, 464 Seiten, 19,5 cm x 24,5 cm, ISBN 978-83-7553-381-1