Die Geschichte Polens Band, 5

Im fünften Teil der „Geschichte Polens” tritt die Rzeczpospolita in die Epoche der sog. Wahlkönige ein und es wird der Zeitraum von 1572 bis 1632 beschrieben als die Adelsrepublik drei Mal ein Interregnum erlebte. Trotz intensiver Beeinflussungsversuche aus dem Ausland gelang es, jene Kandidaten zu wählen, die von den Bürgern gewollt waren: Henri von Valois, dessen Herrschaftszeit kurz war und schmachvoll zu Ende ging, danach den mächtigen Feldherrn und Bezwinger Moskaus, Stephan Báthory, sowie schließlich Zygmunt III. Wasa aus Schweden, der 45 Jahre lang regieren sollte und in dessen Adern jagiellonisches Blut floss.

Die polnischen Könige hatten schwierige Aufgaben vor sich. Innerhalb der Landesgrenzen erwuchsen immer mächtigere Aristokratengeschlechter, die mit den Monarchen um die Macht kämpften. Außenpolitisch hingegen wurde die Rzeczpospolita immer stärker von Moskau, Istanbul und Stockholm bedroht. Trotz – oder vielleicht genau dank – dieser Herausforderungen ist dies gleichzeitig jene Zeit, in der Polen als Imperium bezeichnet werden kann. Allerdings, und darauf weist der Autor dieses Buchs Andrzej Nowak entschieden hin, ist dies ein Imperium in einer Form, wie es das in der Menschheitsgeschichte nie zuvor gegeben hat: ein Imperium der Freiheit. Die Macht von Polen-Litauen beruhte nämlich nicht nur auf der Größe, der militärischen Stärke oder dem Wohlstand des Lands, sondern vor allem auf seinem einzigartigen politischen System, in dem der König stets den Kompromiss mit seinen Bürgern suchen musste.

Aber nicht nur die Adelsdemokratie wurde in Europa staunend beobachtet, sondern auch die außergewöhnlichen Erfolge der polnischen Armee, deren Kern immer noch die unbesiegbaren Husaren bildeten. Bei Chotyn (1621) gelang es den Kräften der Rzeczpospolita, eine Armee des Sultans mit 100 000 Mann zurückzuschlagen, während bei Pskow (1581) und Kluschino (1610) Moskau in die Knie gezwungen wurde. Nach der letztgenannten Schlacht zog das polnische Heer sogar in den Kreml ein und der polnische Thronfolger sollte zum neuen Zaren werden…

Gebundene Ausgabe, 504 Seiten, 19,5 cm x 24,5 cm, ISBN 978-83-7553-382-8